Ich heiße Christina und habe mich mit meinem 6-jährigen Border-Collie-Mix Mädel „Suri“ aufgemacht ins 400 km entfernte Monheim zu einem 4-tägigen Praktikum und ein paar Einzelstunden bei Carsten Wagner. Stimmt was auf seiner Homepage so steht, wie z. B. Beratung darf kein Small-Talk sein? Absolut!
Was sind meine Eindrücke, was habe ich von dort mitgenommen?
Eigentlich hat man eher das Gefühl, dass Freunde kommen!
Als ich bei Carsten ankam, wurde ich gleich sehr offen und herzlich empfangen, so dass es wirklich einfach war sich zu öffnen und „frei von der Leber“ zu erzählen, welche Probleme man mit dem Hund hat und was man schon alles versucht hat. Er nimmt das Hunde-Mensch-Team an, ohne zu werten oder zu verurteilen. Das konnte man auch direkt merken, wenn seine Kunden kamen. Hier herrscht absolutes Vertrauen mit einem lockeren und respektvollen Umgang. Eigentlich hat man eher das Gefühl, dass Freunde kommen, um Hilfe zu erhalten. Man kann sehen, dass auch die Hunde gerne kommen. Carsten strahlt eine Ruhe und Gelassenheit aus, die sich direkt auf Mensch und Hund überträgt.
Die Kunden werden von Carsten mit ihren Themen, die sie mitbringen, sehr ernst genommen, gesehen und gehört. Er hört genau zu, frägt nach und wenn ein Baustein im Alltag des Kunden nicht funktioniert, überlegt er, hat viele Ideen und findet direkt eine andere Lösung, wie es gehen kann. Hier wird Mensch und Hund respektvoll und auf Augenhöhe behandelt und was ganz besonders hervorgestochen ist: Niemand wird vorgeführt, weder Hund noch Mensch! Er geht aufs Hunde-Mensch-Team super ein.
Den richtigen Raum schaffen!
Carstens humorvolle, lockere und dennoch ruhige Art schaffen den perfekten Raum, um mit dem Hund zu arbeiten. Er erklärt alles ausführlich, warum, wieso und wie welcher Baustein angewandt wird und kann jeder Zeit alle Fragen der Kunden beantworten. Trotz seiner lockeren Art ist er hochkonzentriert und nimmt die subtilsten Dinge war und kann Hund und Mensch sehr gut einschätzen. Ebenso wichtig ist für Carsten dem Hund zu mehr Selbstsicherheit zu verhelfen und dass der Hund auch Hund sein darf.
Beim Nachgespräch kann man deutlich sehen, wie die Hunde entspannt und viel ruhiger sind, man merkt ihnen an, dass es ihnen guttut bei Carsten zu sein. Besonders faszinierend war für mich ihn live bei der Arbeit am Hund sehen zu können. Mit wieviel Ruhe, Feingefühl, Klarheit, Geduld und Fairness er mit Hunden arbeitet hat mich wirklich stark beeindruckt! Wie schnell die Hunde sich auf ihn einlassen und ihm vertrauen ist für mich unfassbar. Carsten sieht ganz genau, wieviel, bzw. wie wenig es eigentlich braucht. Manchmal ist weniger einfach mehr.
Selbstvertrauen des Hundes zu stärken
Ein wichtiger Aspekt ist auch, dass Carsten bei seinen Kunden den Druck rausnimmt und immer wieder erklärt, wie wichtig es ist im Veränderungsprozess auch Verhalten des Hundes zuzulassen und den Hund anzunehmen. Des Weiteren ist es Carsten auch wichtig das Selbstvertrauen des Hundes zu stärken, so dass er souveräner wird. Am ersten Abend durfte ich Carsten mit seiner Hummel und einer Kundin mit ihrem Hund zu einer sozialen Gruppe bei einem befreundeten Trainerkollegen Lennart – übrigens auch ein Klasse Typ und Trainer – begleiten. Hier werden Hunde in sozialen Gruppen zusammengestellt. Der Ablauf dort war sehr professionell, klar und ruhig. Als Hummel mit einem Hund an der Reihe war, kam sie immer wieder zu Carsten und hat sich an ihn hingedrückt, wenn es ihr zu viel wurde. Wirklich Wahnsinn, welches Vertrauen und welche Verbundenheit zwischen den beiden zu sehen und zu spüren war.
Außerdem ist mir aufgefallen, dass Hundetrainer für Carsten nicht nur ein Job ist! Nein, es ist viel mehr, absolute Leidenschaft und er legt sein ganzes Herzblut rein! Carsten ist für mich wohl einer der authentischsten, empathischsten und klarsten Menschen, die mir jemals begegnet sind, mit dem Herz am rechten Fleck. Obwohl er so ein großartiger Hundetrainer ist und einen absolut schlüssigen und tollen Weg entwickelt hat, ist er dennoch so bodenständig, geerdet und bescheiden. Es kommt immer wieder von ihm: Dank nicht mir, dass hast du selbst gemacht oder mein Weg ist nicht der Weg der Wege.
Nähe und Distanz, Grenzen, Regeln
Bezüglich der Einzelstunden, die ich bei Carsten genommen habe, konnte ich sehr viel mitnehmen und habe sehr viel gelernt. In einer guten Beziehung braucht es Nähe und Distanz, Grenzen, Regeln und Vertrauen. Es gilt Konflikte und Widerstände bei Hund und Mensch aufzulösen. Beim Umgang mit dem Hund ist es wichtig klar, präsent, fair, ruhig, achtsam und bei sich selbst zu sein.
Wichtig ist auch das nötige Feingefühl, Genauigkeit und Authentizität. Ebenso verlangt es Toleranz und Herzlichkeit. Eine große Werkzeugkiste mit Möglichkeiten und Ideen ist im Hundetraining notwendig. Bausteine werden kleinschrittig aufgebaut und der Hund wird nicht überfordert. Ebenso wichtig ist es den Hund zu sehen, ihn anzunehmen und ihm den nötigen Raum zu geben, den es braucht. Druck für Hund und Mensch ist fehl am Platz.
Ein unvergessliches Erlebnis war mit Carsten, Hummel und Skipper an der Rheinpromenade mit meiner Suri entlangzuschlendern.
Lieber Carsten, ich danke dir von ganzem Herzen, dass du mir die grandiose Möglichkeit gegeben hast, ein Praktikum bei dir zu absolvieren und ich diese tolle Erfahrung machen durfte! Es hat mein Leben unglaublich bereichert und ich bin noch immer geflasht! Du hast mir einen Weg aufgezeigt, der auch schon jetzt Früchte trägt und ich bin im vollen Vertrauen, dass es sich gut weiterentwickelt. Ich bleibe dran!
Bleib wie du bist! Daaaanke nochmal und herzliche Grüße Christina und Suri – oder auch Gremlin
