Verhalten / Beratung

Auffällige Aggression beim Miniaturbullterrier Welpen

Miniatur Bullterrier Verhaltensauffälligkeiten
geschrieben von Carsten Wagner

Es bewegt mich persönlich immer, wenn ich von Mensch – Hund – Beziehungen höre, die schon von Anfang an zum Scheitern verurteilt sind. Wenn Welpen (Miniaturbullterrier) mit 10 Wochen auffallende Verhaltensweisen zeigen, die nicht in das Normalverhalten eines Welpen passen, ist eines ganz gewiss vorprogrammiert: Der Weg wird anstrengend.

Ich erinnere mich in Andacht an Cooper! Er war in seinem inneren ein feiner Kerl. Doch aufgrund seiner neuronalen und hormonellen Defizite im Alter brandgefährlich.

Welche Verhaltensweisen meine ich? – Gewiss kein im Kontext stehendes Knurren oder gar Zwacken bis Beißen (Aggression). Das kann, je nach Beziehungskonstrukt, aus Hundesicht vollkommen normal sein, auch wenn es vom Menschen/Halter selten erwünscht ist.

Verhaltensweisen, die den Miniaturbullterrier-Welpen wie Dr. Jekyll und Mr. Hyde wirken lassen, bringen den Halter schnell an seine Grenzen. Explosives, unvorhersehbares Aggressionsverhalten, das in keinem offensichtlichen Kontext steht, ist Augenmerk zu schenken. Denn alles hat seine Ursachen und findet sich in einer Wirkung wieder. Eine Wirkung, die nachhaltig sein kann.

Auffällige (Miniaturbullterrier) Welpen

Liegt es immer in der Verantwortung der Züchter? Ich glaube nicht. Es ist Vorsicht geboten, den Hundezüchter, der mit guten und ehrlichen Vorsätzen ein wünschenswertes Zuchtziel anstrebt, für jegliche Verhaltensauffälligkeiten verantwortlich zu machen. Warum?

Genetik und Umwelt stehen in einer eigenen Verbindung, durch die sie sich gegenseitig beeinflussen. Die Beziehung/ dieses Zusammenspiel/diese Korrelation schert sich selten darum, was dem Menschen genehm oder unangenehm ist. Eine nicht wünschenswerte Laune der Natur findest du auch in den besten Familien vor. Das sogenannte schwarze Schaf.

Aber: (Miniaturbullterrier) Welpen, die oben beschriebene Verhaltensmuster zeigen, sind mindestens Mahnung für Achtsamkeit. Es gilt vermehrt auf wesensbezogene Qualitätsmerkmale zu setzen: Charakterstrukturen, die ähnlich wie ein Bausteinkastensystem in der Geschichte einer Rasse zusammengesetzt sind, um erstrebenswerte Besonderheiten der Rasseeigenschaften zu selektieren und nachhaltig zu festigen. Gezielte Epigenetik, die erwünschte Eigenschaften fördert und unerwünschte möglichst ausradiert.

Diese Komplexität darf nicht durch leichtfertige Hobbyzucht gelockert werden, die nur die Schönheit im Sinn hat.

Merke: Wem nützt es schon, wenn der schönste Hund ein in sich selbst gefangenes Wesen in sich trägt.

9 Wochen junger Miniatur Bullterrier in der sozialen Interaktion

Diese Welpen, von denen ich heute rede, zeigen sich ambivalent. Wut und bedauernswerte Hilflosigkeit sind ihr vordergründiger Kommunikationsstil, der im emotionalen Wechselbad zum Ausbruch kommt. Dass diese Kommunikationsform Misstrauen nährt, liegt in der Natur des Ganzen. Wer in seinem Verhalten nicht planbar ist, weil er explosiv, hysterisch, aggressiv auf kleinste Veränderungen reagiert, minimiert Vertrauen.

Was in dem einen Zweifel und Misstrauen fördert, bringt den andern schnell dazu, diese Lücken mit seinem Verhalten zu füllen. Agiert der Welpe auf den Menschen in normalen sozialen Interaktion stark überreizt aggressiv, reagiert der unerfahrene Mensch mit Schreck. Was daraus entsteht, ist Zweifel und Misstrauen. Das bringt den Hund schnell dazu, diese emotionalen Lücken/ dieses emotionale Ungleichgewicht/ diese emotionale Voreingenommenheit mit seinem Verhalten zu füllen.

Wenn Welpen (Miniaturbullterrier) nicht gleich Welpen sind!

Wird der Halter von seinem 10-wöchigen (Miniaturbullterrier) Welpen wutentbrannt in die Finger gebissen, macht es etwas im Kopf des Menschen. Das spürt auch der Welpe. Der Anfang für erlernte Verhaltensketten ist getan. Kommunikation ist kreisförmig. Diese Interaktionsprozesse stehen in permanenter Wechselwirkung. Am Ende ist es nur noch schwer auszumachen, welcher Teil genetisch und welcher erlernt ist.

Was wir wissen, ist, dass sich die Persönlichkeitsstruktur eines Hundes aus diesen genannten Faktoren entwickelt. Wen wir am Ende an der Leine haben, zeigt sich im Wandel zur Geschlechtsreife. Hier wird das bis dato erworbene Charakterkonstrukt erneut auf den Prüfstand gestellt. In sich schlummernde Schwächen sind nun nicht mehr zu verbergen.

Sind Miniatur Bullterrier denn wirklich so anders im Verhalten und in Wesenszügen als andere Hunde? Das glaube ich nicht. Ich bin der Meinung, dass diese Rasse wie viele andere Hunderassen auch, den Stempel der Mode aufgedrückt bekommen haben.

Dieser Hype ist physisch und psychisch eine Belastung für jede Spezies.

Vielen Dank für das schöne Feedback aus dem Allgäu. Es war ein sehr schönes Gespräch mit traurigem Hintergrund. Wenn ein Miniaturbullterrier ein Traum und Herzenswunsch ist, doch dieser Traum in nur 3 Monaten aufgrund massiver Verhaltensauffälligkeiten platzt, bleibt ein emotionales Ereignis auf Lebenszeit!

Ps. Du bist nicht allein. Gerade eben habe ich mit einer Dame geredet, die sich nach jahrelangen blutigen Auseinandersetzungen mit ihrem Miniaturbullterrier entschieden hat, sich aus diesem verfangenen Beziehungskonstrukt zu lösen. Das Verhalten des Hundes zeigte sich schon mit 8 Wochen. Eine Frage der Erziehung? Davon bin ich nicht überzeugt. Erziehung ist ein wichtiger Teil in der Entwicklung des Hundes. Meine Erfahrung hat mir gezeigt, dass man ein genetisch bedingtes instabiles Nervensystem weder mit Gehorsam noch mit reiner Liebe in die Stabilität bringt.

Viel Kraft für das Verarbeiten.

Doch was kann man tun, wenn dein Welpe (Miniaturbullterrier) Anzeichen eines Verhaltens zeigt, wie im Text beschrieben?

Videokurs Interaktion
Videokurs Interaktion

Das Themenfeld 2: Interaktion aus dem Videokurs Welpenausbildung erklärt dir bis ins Detail den richtigen Umgang mit einem Welpen, und zwar in den ersten 8 Wochen. Was überzeugt, sind die vielen live und real gedrehten Videoszenen, die dich hautnah dabei sein lassen, wenn es um Interaktion mit einen Welpen geht.

Was sagen die Kunden?

Feedback von Consumer bei Trustpilot
„Video Welpenkurs: Einfach Super gemacht!
Ich habe jetzt drei Themenfelder des Video Welpenkurses durch und kann sagen: Es macht einfach viel Spass zuzuschauen, neue Dinge zu lernen, alte Verhaltensmuster (meine als Hundehalter) anders zu sehen und zu überdenken. Äusserst positiv finde ich, daß Carsten keine anderen Philosophien ausschliesst oder verteufelt. Ich bin kein Hundeanfänger sondern habe 35 Jahre Hundeerfahrung mit Bouvier des Flandres. Für die Erziehung unseren neuen Mini Bullterrierwelpen lass ich mich gerne weiter von Carsten inspirieren und auch motivieren. Gruß Franjo“

Feedback Thomas Roeske bei Trustpilot
„Videolehrgang – Kann ich nur Weiterempfehlen
Carsten ist ein Super Typ, der sehr ehrlich aber auch total einfühlsam ist. Er versteht den Halter, wenn er verzweifelt, aber auch wenn er total übermotiviert ist. Er geht individuell auf die Situation ein und findet immer die richtigen Worte. Dies spiegelt sich auch in seinen neuen Videolehrgang wieder, welchen ich allen nur ans Herz legen kann. Es macht spaß zuzusehen, da er in einem sehr realen Format und dazu sehr informativ die Themengebiete darstellt.“


Mit Hunden leben – Hundeschule

Über den Autor

Carsten Wagner

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