Seid ihr schon wieder im Urlaub?
Wir scheinen tatsächlich den Eindruck zu erwecken, dass wir uns im stetigen Wandern befinden. Hier ein Kurzurlaub im Westerwald, da eine Woche an der Nordsee und schon wieder sieht man uns in Waren an der Müritz.
Bei allem Anschein der stetigen Wanderschaft, kommt es uns dennoch so vor, als hätten wir viel zu wenig Zeit, die Orte zu besuchen, die aufgrund ihrer phantastischen Lage, die Gesundheit fördern und das Leben bereichern.
Der entscheidende Grund für unsere Ausflüge liegt aber nur in einem Gedanken: Das Leben ist kurz.
Das traurige Ereignis in meinem Freundeskreis – das plötzliche Ableben von Raik Schulz – lässt mich das Osterfest bewusst anders wahrnehmen.
Ich sehe den Verlust, den seine Familie zum Osterfest doppelt verspürt und überdenke sofort die Wertigkeiten und Prioritäten, mit denen ich das meinige Leben bemesse.
Materielle Dinge bedeuten nichts!
All das Hab und Gut, dessen wir uns so sicher sind und an dem wir uns mit seiner glänzenden Oberflächlichkeit ergötzen, haben im Augenblick eines Verlustes nur die geringste Bedeutung. Dies gilt nicht nur für die materiellen Güter, mit den sich der Mensch zu profilieren versucht, sondern mindestens genauso für die geistigen Errungenschaften, die nicht immer den wertvollsten Inhalt übermitteln.
Gerade erst vor zwei Tagen konnte man bei Facebook, in diversen Gruppen, die denunzierende Meisterleistung von einigen Menschen beobachten. Als hätten sie vom Leben nichts begriffen, scharren sie, mit ihrer selbsternannten Gerechtigkeit, Menschen zusammen, die in geballter Gruppendynamik, ganz offiziell, einen Namen an den Pranger stellen, ohne an der beklagten Situation teilgenommen zu haben um sich mit Einzelheiten genau vertraut zu machen.
Lese ich diese Missgunst, rufe ich mir den schon oben erwähnten Gedanken ins Gedächtnis: Das Leben ist kurz!
Vielleicht kann dieser “Ostergedanke” dazu beitragen, sich mehr der geistigen Hygiene zu widmen und sich mit der symbolischen Kraft des heutigen Tages – die Kreuzigung Jesu – vor Augen zu halten, dass unser aller Tage gezählt sind und sie daher eher mit Mitgefühl gefüllt werden sollten, statt sie mit übler Nachrede zu perfektionieren.
Es darf aber vielleicht auch dazu verhelfen, das Treffen mit Freunden und Familie am Osterfest, nicht als selbstverständliche, sich immer gleich wiederholende Abfolge von nervigen Feiertagen anzusehen, weil das Leben eben keine Garantieverlängerung hat und der Tod vor jedermanns Tür steht, er nur manchmal selbst unentschlossen ist, ob er an unserer Pforte klopfen soll oder nicht. Es ist für alle nur ein Spiel auf Zeit, denn Klopfen wird er.
Mit Hunden leben – Hundeschule macht Urlaub, in vollen Zügen und gedenkt derer, die zu früh ihr Leben ließen, aber auch jenen, denen ein schmerzhafter Verlust kurz bevorsteht.
Genießt das Leben, so lange ihr es noch habt!
Mit Hunden leben – Hundeschule