Gedanken eines Trainers

Kundenfeedback-genau das meine ich!

Kundenfeedback-Miniatur Bullterrier
geschrieben von Carsten Wagner

Die gestrige Wertschätzung an meinen Kunden hat mit dem Text „Der ideale Kunde“ die Menschen getroffen, an die es gerichtet war. Umso mehr bin ich überrascht und vor allem dankbar, dass mein Ideal-Kunde, du Lea, mir diese Wertschätzung zurückgibt. Ich bin so frei und teile deine Gedanken, die an mich gerichtet sind, mit den Menschen, die sich auf meine Seite verirren. Denn, ich wiederhole: „Deine Worte sind für mich extrem wertvoll!“. Sie zeigen anderen Lesern den Grundgedanken eines Beziehungsaufbaus zum Hund. 1 zu 1 aus „Kundensicht“.

„Lea, sei so lieb und wiederhole noch einmal die Zeilen, die du mir gestern hast zukommen lassen!“.

„Lieber Carsten, ich habe gerade deinen Text „Der ideale Kunde“ gelesen. Gerade heute auf dem Spaziergang mit Ami dachte ich noch, dass ich langsam meinen eigenen Weg finde. Genau das, was du in deinem Text ganz zu Anfang schreibst! Und wie Recht du hast. Keine Ahnung, ob dieser Weg „der richtige“ ist, aber ich fühle mich momentan sehr gut damit. In diesem Sinne ein ganz dickes Danke an dich und die Trainingsstunden, die individueller und inspirierender nicht sein könnten.“

Wow. Was kann man dazu sagen? Danke, Danke, Danke! Wir lesen in diesen Zeilen zwei Faktoren, die für den Weg einer Beziehung grundlegend sind! Zeit und das innere Reifen der Einsicht. Nicht nur bei dem Hund! Die Miniatur-Bullterrier-Hündin von Lea und Marcel ist mit ihrem Charakter nicht einfach zu händeln. Sie ist nicht aggressiv und auch nicht ängstlich. Ami ist von Haus aus Melancholiker. Eine besondere Sorte Hund (Mensch). Himmelhochjauchzend und zu Tode betrübt.

Hunde wie Ami sind nicht leicht anzusprechen. Die Kunst ist es, den richtigen Ton zu treffen, um sie nicht in eine Verstimmung zu bringen. Melancholische Typen nehmen die Dinge persönlich. Vor allem dann, wenn man sich als Chorleiter in der Oktave verirrt hat.

Noch immer kursiert die Meinung, dass man jeden Hund mit einer Methode erziehen kann. Manche behaupten, es gäbe nur ein Lernprinzip im Hund. Das ist fachlich nicht korrekt.

Wie lernt ein Hund? Ich zähle kurz auf:

  • Explizites Lernen,
  • Implizites Lernen,
  • Habituation,
  • Sensitivierung,
  • Operante Konditionierung
  • Klassische Konditionierung
  • Lernen durch Beobachten – soziales Lernen (damit ist nicht die menschlich kreierte Schweizer Philosophie gemeint)
  • Nachahmen von Verhalten (Spiegelneuronen)
  • Versuch und Irrtum
  • geografisches Lernen,
  • Faktenlernen
  • motorisches Lernen
  • emotionales Lernen
  • Verknüpfungen über Reflexbahnen
  • Priming
  • usw.
Lernen ist keine Frage einer Philosophie!

Merkst du was? Schon das Aufzählen macht das Verstehen schwer. Betrachten wir jedes einzelne Lernprinzip in der Tiefe, machen wir garantiert den Rechner aus und gehen spazieren. Denn, wir haben hier noch keine Lernmethode besprochen. Du weißt nicht, was ich meine?

Lernmethode: Wie bringe ich dem Hund technisch bei, ein Verhalten zu zeigen! Dafür haben wir vier grob eingeteilte Möglichkeiten!

  • Die positive Belohnung – z. B.: Click für Blick (Emotion: Abstufungen der Freude)
  • Die negative Belohung – z. B.: Ich gehe aus einer unangenehmen Situation heraus (Emotion: Erleichterung)
  • Die Postive Strafe – z. B.: Schlauchtechnik (Emotion: Meideverhalten, Furcht, Angst)
  • Die negative Strafe – z. B.: Verwehren eines begehrenswerten Objektes (Emotion: Abstufungen der Frustration)
Grafik aus meinem Seminar “Beziehung ist kompliziert!”.

.

Ich mache den Deckel hier zu. Es ist Weihnachten und die fette Gans ist uns schon schwer genug. Was ich damit sagen will?

Wir, Lea, Marcel, Ami und ich sind viele Wege gegangen. Ziel war es, alle in den gemeinschaftlichen Gesang zu bringen! Was hat uns in die gleiche Tonleiter geführt? Die Flexibilität im Handeln! Und jetzt bist du der Chorleiter, der die eigenen Töne anstimmt. Das finde ich sehr erfreulich.

Noch einmal Dank für deine geschriebenen Worte. Sie sind für mich sehr bedeutsam. Denn, der Beruf Hundetrainer ist eine Dienstleistung, die mit dem Gut Vertrauen in Vorkasse tritt. Vertrauen ist nicht selten eine Bringschuld! Warum? Kommst Du mit deinem Hund zu mir, dann vertraust du mir deinen geliebten Sozial-Partner an. Darüber bin ich mir bewusst!

Schreibt mir der „Ideal-Kunde“ diese Zeilen, bin ich sehr dankbar. Weshalb? Weil der Vertrauensvorschuss nun wieder ausgeglichen ist.

Danke Lea und Marcel

Darum ging es gestern. Kundenfeedback – Der Ideale Kunde

Über den Autor

Carsten Wagner

Kommentar

  • Zu „Skrupelloses Züchten…“

    Hallo Herr Wagner,

    gerne habe ich Ihren (vierjährigen) Beitrag zur Hundezucht und wesensschwachen Welpen gelesen.
    Ich bin seit einigen Monaten wieder auf der Suche nach einem Hund, da mein geliebter Airedsleterrierrüde vor kurzer Zeit verstorben ist.
    Obwohl ich Kunst u Philosophie am Gymn. unterrichte, arbeite ich nebenher noch als zertifizierte Hundeverhaltensberaterin.
    Vor zwei Tagen besuchte ich einen Airdedaleterrierzüchter und seinen Wurf, in der Hoffnung, eine nette Hündin aussuchen zu können. Die Welpen mit ihren 4 Wochen waren natürlich sehr süß aber der Deckrüde zeigte völlig verhaltensgestörte Symptome. Ein Schönheitssieger, der sich aber nicht von Fremden anfassen lassen will und – nachdem er stürmisch und extrem freundlich auf mich zugeschossen kam bei einer harmlosen Handbewegung meinerseits Richtung seiner Schnauze plötzlich und ohne Vorankündigung sehr aggressiv reagierte. Er sprang so heftig knurrend vor mir weg, als hätte ich ihm einen deftigen Stromschlag verpasst. Es war für mich völlig schockierend. Ich fragte den Züchter, ob er Schmerzen hätte (Ohrenentzündung!?) oder was los sei? Das würde er manchmal machen, wenn er „keine Lust“ hätte. Er wäre halt manchmal ein „Arschlochhund“. Das Üben mit dem Sich-Anfassen-Lassen von Fremden für weitere Ausstellungen habe nicht viel gebracht. Er alleine könne eben nur mit ihm umgehen. !?!
    Es handelt sich bei dieser Zuchtlinie um eine sog. Linienzucht. Dieser verhaltensauffällige Rüde wird zweimal pro Jahr bei ihm zur Zucht eingesetzt.
    Ich bin fassungslos. Habe natürlich mein Interesse an einem Welpen zurückgezogen und ihm auch noch schriftlich (und sehr freundlich) meine Sorge mitgeteilt, die ich mir über die Welpen und vor allem ihre ahnungslosen zukünftigen Besitzer mache. Es kam keinerlei Reaktion seinerseits, aber das war mir auch schon vorher klar geworden.
    Jetzt frage ich mich, ob es Sinn macht, dass man sich an eine übergeordnete Stelle wenden sollte, um auf diese verantwortungslose Zucht mit einem „Arschlochhund“ als „Deckrüden“ aufmerksam zu machen. Ich habe ja diesen Rüden (3 -jährig) und sein aggressives und unberechenbares Verhalten, was auf ein sehr labiles Wesen schließen lässt, live kennenlernen dürfen.
    Der Züchter selbst ist im Hinblick auf seine große Verantwortung absolut ignorant.
    Was könnte ich tun?

    Mit freundlichem Gruß
    Anne Kunst

Kommentieren