Verhalten &. Bindung

Hundeschule – kleine Hunde

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geschrieben von Carsten Wagner

Kleine Hund sind große Hunde. Diese kleine Maus hatte einen sehr bescheidenen Start im Leben. Das Erstgespräch blieb vorerst ein nur Gespräch. Mit einem gebrochenen Bein hat sich das Verhalten der kleinen Wunderjacke massiv verschlechtert. Sie stand unter permanenten Stress. Sie konnte nur noch getragen werden. Verlebte ihr Leben so zu sagen auf dem Arm. Dieser kleine Hund bellte attackierend alles an, was sich ihr nur Ansatzweise näherte. Die Halter waren verzweifelt. Doch, ich musste das Training wohl oder übel ablehnen. Zu groß war die Gefahr, dass das Bein des Hundes, welches durch eine komplizierte OP noch in Heilung stand, erneut brach.

Ich hörte nach einiger Zeit, dass sich der Hund auch das andere Vorderbein gebrochen hatte. Ich dachte mir, „traurige Geschichte“. Vor 4 Monaten meldete sich die Familie erneut. Ich war überrascht. Der Hund stampfte und tobte noch viel mehr. Sie hatte nun mit ihren genesenen Beinen festen Stand auf festen Boden. Ihr Verhalten zeigte sich noch schlimmer, wie je zu vor. Es war nie daran zu denken, den Hund jemals ohne Leine laufen lassen zu können. Das zweite Gespräch zeigte sich anstrengend. Es war kein Wort zu verstehen. Sie bellte 2 Stunden ununterbrochen. Doch mit Gehorsam war dieses Verhalten nicht zu unterbrechen! Wir fingen an, die Impulskontrolle aufzubauen.

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Der kleine Hund, der im permanenten Stress stand, läuft ohne Leine, an jedem Hund vorbei. Gestern gingen wir in einen gute besuchten Streichelzoo. Ohne Leine lief die Maus stolz an jedem Kind und Getier vorbei. Sie regte sich nicht auf und hielt die hohe Belastung ganz gut aus. Am Ende des Trainings gingen wir einfach mal in ein überfülltes Café, das mit einer Anzahl schreiender und rennender Kinder einen aus dem Ruder gelaufenen Kindergarten glich. Auch Hunde waren zu gegen. Ich wusste um den Stand ihrer Entwicklung. Und so gingen wir ohne Leine in den Laden. Im Übrigen kenne ich die Menschen, welche dort Arbeiten. Somit war die Aktion auch abgesegnet.

Diese Maus lief, ohne einmal zu bellen oder gar zu attackieren, an alle laut schreienden Kinder vorbei. Auch der Hund war ihr egal. Phänomenal! Was ist das Fazit dieser kleinen Geschichte? Wir können kein kaputtes System heilen! Wohl aber können wir das Nervensystem des Hundes dahingehend verändern, dass es sich besser anpassen lernt und die fehlende Möglichkeit des Aushaltens, bezüglich massiv wirkender Reize, über den Halter auszubalancieren weis. Lernen ist plastisch!

Doch was schreibt die Halterin selber dazu?

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Carsten Wagner

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